13.6.2016
Blog

Learnings aus dem CURRENTA Akzeptanzbericht

von
Karin Gesswein
Lesedauer: 5 Minuten
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Anfang des Jahres veröffentlichte der Chemieparkmanager und -betreiber CURRENTA den bundesweit ersten Akzeptanzbericht eines Industrieunternehmens. Mittels einer Befragung von Bürgern sowie politischen und gesellschaftlichen Stakeholdern vor Ort und auf NRW-Landesebene ermittelte das Unternehmen, ob seine Kommunikationsaktivitäten tatsächlich zu einer höheren Akzeptanz des Chemieparks beitragen. CURRENTA konnte aus den Ergebnissen sehr positive Rückschlüsse ziehen. Aber was liefert der Bericht an Erkenntnissen für andere Unternehmen und ihre Standortkommunikation?

  1. Akzeptanz ist vielschichtig

Bürger und Stakeholder machen die Akzeptanz von Industrieunternehmen in der Nachbarschaft von unterschiedlichsten Faktoren abhängig. Priorität haben dabei ein verantwortungsvoller Umgang mit der Umwelt und Sicherheit. Aber auch Ausbildungsmöglichkeiten, das Angebot attraktiver Arbeitsplätze sowie Offenheit und Transparenz des Unternehmens sind für die Mehrheit der Befragten sehr wichtig. Insbesondere der letzte Punkt sollte Unternehmen motivieren, die Standortkommunikation nicht zu vernachlässigen und diese thematisch breit aufzustellen.

  1. Akzeptanz durch kontinuierliche und strategische Kommunikation

Die Befragung zeigt: Bürger und Stakeholder erwarten, dass Industrieunternehmen am Standort offen und transparent kommunizieren. Dies gelingt am besten, wenn man einen kontinuierlichen und auf das lokale Umfeld zugeschnittenen Ansatz verfolgt. Mit der passenden Strategie zahlen – wie im Fall von CURRENTA – die Kommunikationsaktivitäten direkt auf die Akzeptanz des Unternehmens ein. Ein wichtiger Faktor für die Zukunftsfähigkeit von Industriestandorten.

  1. Bürger bei Investitionsprojekten früh einbeziehen

Auch wenn CURRENTA für die Nachbarschaftskommunikation ein überaus positives Feedback erhielt, wünschen sich viele befragte Bürger noch mehr Informationen zu Investitionsprojekten und Bauvorhaben im Chemiepark. Das zeigt: Auch eine kontinuierliche Nachbarschaftskommunikation kann die frühe Öffentlichkeitsbeteiligung nicht ersetzen. Industrieprojekte bleiben ein sensibles Thema und sollten durch zusätzliche Informations- und Dialogangebote frühzeitig kommuniziert werden. Eine etablierte Standortkommunikation und eine hohe Akzeptanz des Unternehmens vor Ort sind dabei aber sicherlich nicht von Nachteil.

  1. Mut zu Messbarkeit und Transparenz lohnt sich

CURRENTA hat mit dem Akzeptanzbericht doppelt gewonnen: erstens wertvolle Erkenntnisse für die Unternehmenskommunikation und zweitens Reputation. Anstatt sich auf einzelne Feedbacks und das eigene Bauchgefühl zu verlassen, kann die Kommunikationsabteilung nun die zukünftige Strategie auf Grundlage belastbarer Befragungsergebnisse ausrichten. Der Schritt, die Ergebnisse darüber hinaus zu veröffentlichen, hat dem Unternehmen außerdem Anerkennung eingebracht – und Anfang Juni auch den Responsible-Care-Preis des VCI NRW.

Sollten nun also alle Industrieunternehmen einen Akzeptanzbericht veröffentlichen? Nein. Aber die Erfahrungen von CURRENTA sollten motivieren, sich mit dem Thema Standortkommunikation intensiver auseinanderzusetzen und vor einer Evaluation nicht zurückzuschrecken. Denn die wichtigste Grundlage jeder Kommunikationsstrategie ist und bleibt es, die Erwartungen der Zielgruppen zu kennen. Leider gehen wir dabei manchmal eher umständliche Wege als den einfachsten: sie zu fragen und mit ihnen in den direkten, offenen Austausch zu treten.

verfasst von:
Karin Gesswein
Geschäftsführerin
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k.gesswein@vomhoff.de