23.8.2019
Blog

Der Nachhaltigkeitsbericht – ein Für und Wider

von
Janina Dammers
Lesedauer: 2
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Über die eigenen Aktivitäten im Bereich Nachhaltigkeit zu berichten, ist seit 2017 nicht nur für viele Unternehmen Pflicht, sondern scheint sich insgesamt zu einem riesengroßen Trend entwickelt zu haben. So verfassen viele Unternehmen nicht nur Berichte, die in Gestaltung und Konzeption immer aufwendiger werden, sondern legen auch Richtwerte fest, die ihre Lieferanten und Dienstleister für eine gemeinsame Zusammenarbeit erfüllen müssen.

Dabei wurde das CSR-Reporting in der Vergangenheit oft belächelt. Denn natürlich lenkt ein Unternehmen in einem selbst erstellten Bericht hauptsächlich auf die positiven Projekte und Footprints seiner nachhaltigen Aktivitäten. Der Nachhaltigkeitsbericht ist aber Teil der Informationspolitik eines Unternehmens, vergleichbar mit dem Geschäftsbericht, und genau hier liegt die entscheide Bedeutung: es geht darum, zu informieren – transparent und offen. Es geht nicht darum, schön zu reden, gestalterisch die Messlatte noch ein Stückchen höher zu legen. Denn darauf resultierte häufig die kritische Frage „Wie soll so ein objektives Reporting entstehen, das bestenfalls die Stakeholder von den Unternehmenswerten überzeugt?“.

Seit einigen Monaten, vor allem auch mit Blick auf die Fridays-For-Future-Bewegung, ändert sich die Einstellung zum Thema Nachhaltigkeit. Und zwar von Grund auf. Nachhaltiges Handeln nimmt nicht mehr nur Einfluss auf unsere privaten Gewohnheiten, sondern auch auf unser berufliches, wirtschaftliches und soziales Handeln.

Vertrauen, Glaubwürdigkeit und Transparenz

Im Nachhaltigkeitsbericht stellt ein Unternehmen seine Nachhaltigkeitsstrategie und seine Projekte vor. Er dient der Informationsweitergabe an Stakeholder und formuliert neben einem Rückblick auch Ziele für die Zukunft. Obgleich der Vorwurf besteht, dass die Berichte meist vor allem positive Entwicklungen hervorheben, muss dennoch festgehalten werden, dass Grundlage des CSR-Berichts immer (!) Transparenz und Offenheit ist. Transparenz ist in allen Bereichen wichtig. Auch in der Nachhaltigkeitsberichterstattung, oder sogar gerade hier.

Der öffentliche Druck, der auf Unternehmen lastet, steigt von Jahr zu Jahr. Es reicht nicht mehr, recyclebares Papier über alle Abteilungen hinweg zu verwenden. Denn im besten Fall wird gar kein Papier mehr verwendet (zurecht, wie ich finde). Im CSR-Bericht reicht es aber nicht, diese zwei Sätze abzudrucken. Unternehmen sollten vielmehr ihre Grundsatzhaltung zu diesem Thema und die Entwicklung bis zum Zielpunkt näher erläutern oder vielleicht sogar Schwierigkeiten auf dem Weg zum Ziel zeigen.

Denn nur so werden CSR-Berichte für den Leser nachvollziehbar. Und genau dafür ist der CSR-Bericht eben auch da. Dinge nachvollziehbar und einsehbar zu machen. Viele Unternehmen machen es auch bereits genauso. Dennoch gibt es aber auch vor allem viele kleinere Unternehmen, die gar kein oder nur ein sporadisches Reporting veröffentlichen.

Die Rolle der öffentlichen Wahrnehmung der Firmen tritt im Bereich Nachhaltigkeit also immer deutlicher in den Vordergrund. Nachhaltigkeit sollte ein wichtiger Teil der Unternehmensstrategie sein. Sofern sie hier nicht verankert ist, wird es schwer, sie ihren Mitarbeitern vorzuleben oder gar nach extern zu transportieren. Eine weitere wichtige Abgrenzung: Der CSR-Bericht ist keine Werbemaßnahme. Er sollte keinen Marketingzwecken dienen und ist daher auch nicht an Corporate Brandings gebunden.

Natürlich sollte er eine grundlegende Verbindung zu dem Wording und der Bildsprache des Unternehmens haben und nicht komplett gesondert von anderen Publikationen stehen. Aber als Außenstehender sollte man den Bericht klar von einer Werbemaßnahme differenzieren können.Effektiver ist es meist, nicht nur einen Bericht jährlich oder im zwei Jahrestakt zu veröffentlichen, sondern eine konstante Nachhaltigkeitskommunikation einzurichten. Hier können über verschiedene Kanäle – den Zielgruppen entsprechend, intern sowie extern – Nachhaltigkeitsprinzipien, -aktivitäten oder Neuigkeiten erzählt werden.

Als Fazit bleibt festzuhalten: der Trend zu einem größeren Bewusstsein für nachhaltiges Arbeiten ist eine großartige Entwicklung. Der Nachhaltigkeitsbericht ist eine gute Publikation, um seinen Stakeholdern die eigenen Mühen und Erfolge – aber auch noch nicht erreichte Ziele –darzulegen und einen Einblick in die Unternehmensprinzipien zu geben. Gerne helfen wir dabei, Nachhaltigkeitskommunikation und ein Reporting zu konzeptionieren, sprechen Sie uns einfach an!

verfasst von:
Janina Dammers
Senior-Beraterin
+49 (0) 211 515805 – 26
j.dammers@vomhoff.de