Ein US-amerikanischer Automobilzulieferer will Stellen von Deutschland nach China verlagern. Für einen Teil der Belegschaft geht damit auch der Verlust des Arbeitsplatzes einher. Ihre Lebensgrundlage ist gefährdet. Das Vertrauen in das Unternehmen schwindet. Aufgrund der Unsicherheit zum Teil auch in jenen Arbeitsbereichen, die in Deutschland erhalten bleiben sollen. Zudem kündigen Gewerkschaften und Mitarbeitendenvertretung Streiks an. Und damit nicht genug: Auch Medien und weitere Stakeholder:innen sind mit ihrer Kritik und ihren Erwartungen nicht weit entfernt.
Eine breite Informationsbasis, die Schaden durch Souveränität abfängt, gepaart mit Maßnahmen zur Arbeitsplatzsicherung, zur Schaffung von Ausgleichs- und Abfindungszahlungen. Der erste Schritt zur Bewältigung der heiklen Situation war eine gut informierte Arbeitnehmendenvertretung als Bindeglied zwischen den Parteien. Und auch die Führungskräfte sollten für alle Fälle gewappnet sein – durch intensive Coachings, die ihnen halfen, in kritischen Situationen den richtigen Ton zu treffen. Dies war auch aus wirtschaftlicher Perspektive wichtig. Denn: Trotz des teilweisen Stellenabbaus mussten Projekte termingerecht abgeschlossen werden.
Dank zielgerichteter Maßnahmen, wie beispielsweise einer plausiblen Story, Leitlinien und Medientrainings, blieb negative Presse bei dieser Reorganisation weitestgehend aus. Mit einer umfänglichen Aufklärung und Vermittlung auf der Arbeitnehmendenseite konnte das Unternehmen zudem das Zerwürfnis mit der eigenen Belegschaft verhindern. Nicht zuletzt, weil auch die Führungskräfte mittels Schulungen souverän mit der Situation umzugehen wussten. Eine Sorge weniger: Das Unternehmen konnte verhindern, dass Top-Performer:innen aus den in Deutschland weiterhin ansässigen Betriebsteilen abwanderten.