10.8.2022
Blog

Durch Corporate Influencer:innen neue Mitarbeitende gewinnen

  • Eigene Mitarbeitende sind überzeugenste Botschafter:innen
  • Strategische Ausrichtung ist wichtig, Bevormundung schädlich
  • Corporate Influencer:innen steht Vielzahl an Kanälen offen
von
Rebekka Vitz
Lesedauer: 3 Minuten
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Der Fachkräftemangel ist in vielen Branchen groß wie nie: Unternehmen buhlen um dieselben Bewerber:innen, müssen deren Anforderungen gerecht werden und sich aus der Masse der Arbeitgeber:innen hervortun. Das Employer Branding  ist daher schon lange eine wichtige Disziplin der Externen Kommunikation – und hat doch einen Haken. Denn Glaubwürdigkeit und Authentizität sind schwer zu erreichen, wenn das Unternehmen im Namen der Mitarbeitenden erzählt, wie toll Arbeit, Benefits und Kultur sind. Die Botschaft mag stimmen, die Quelle ist aber nicht vollends überzeugend. Natürlich bleiben Karrierewebsite, Messeauftritte und Co. ein Muss und das unternehmenseigene Employer Branding ist nicht zu unterschätzen. Doch sollten sich Kommunikation und Human Relations Unterstützung suchen.

Erfahrungswerte sprechen für sich

Hier kommen Corporate Influencer:innen ins Spiel. Mitarbeitende, die sich auf ihren eigenen Kanälen und Netzwerken positiv zum Unternehmen äußern und als Markenbotschafter:innen auftreten. Sie können wie sonst niemand authentische Einblicke in den Arbeitsalltag und die Unternehmenskultur geben. Gleichzeitig genießen sie bei potenziellen Bewerber:innen einen Vertrauensvorschuss, da sich Menschen seltener freiwillig positiv äußern, wenn sie unzufrieden sind. Erfahrungen anderer können starken Einfluss auf die eigenen Entscheidungen haben und somit beim Recruiting das Zünglein an der Waage sein.

Strategieeinbindung ist Pflicht

Zwar können alle Mitarbeitenden Veröffentlichungen des eigenen Unternehmens liken oder teilen, der Einsatz von Corporate Influencer:innen sollte sich jedoch an der Kommunikationsstrategie ausrichten. Hierbei ist es wichtig, klare Ziele zu setzen und den ausgewählten Mitarbeitenden Hilfestellungen an die Hand zu geben. Zu Beginn eignet sich ein gemeinsamer Workshop, in dem Ziele und Themen besprochen werden. Im Anschluss sind Coporate Wordings, Dos & Don’ts und Social-Media-Guidelines die Mittel der Wahl, dürfen die Mitarbeitenden jedoch nicht bevormunden, sonst geht ihre Authentizität verloren. Denn gerade die Persönlichkeit und ein natürlicher Auftritt machen Corporate Influencer:innen zu so überzeugenden Multiplikator:innen.

Doch wer eignet sich nun als Botschafter:in für ein Unternehmen? Die Mitarbeitenden sollten schon aktiv auf Social Media, Blogs oder Veranstaltungen unterwegs sein – idealerweise bereits mit einer gewissen Reichweite. Ist diese noch nicht vorhanden, kann sie gemeinsam aufgebaut werden. Vielfach kennt die Kommunikation durch eigene Testimonial-Kampagnen für die Unternehmenskanäle bereits kontaktfreudige Kolleg:innen, die mit Begeisterung dabei sind und angesprochen werden können. Die Überzeugung vom Unternehmen und die Freude an der Arbeit sind für Corporate Influencer:innen ohnehin obligatorisch.

Gestaltungsfreiräume nutzen

Als mögliche Plattformen stehen die privaten Social-Media-Kanäle der Corporate Influencer:innen an erster Stelle, allen voran LinkedIn. Hier werden Kontakte geknüpft und Jobangebote gesucht, während die persönlichen Accounts ein nahbares und authentisches Bild der Botschafter:innen zeichnen. Ob Text, Video oder Audio – hier können die Mitarbeitenden, abhängig von der Kommunikationsstrategie, die Formate nutzen, die sie in ihrer persönlichen Kommunikation bevorzugen. Darüber hinaus können Blogs bespielt, Messen und Netzwerkveranstaltungen besucht oder Vorträge gehalten werden. Ferner besteht für Unternehmen die Möglichkeit, bei Presseanfragen zu Employer Branding-Themen oder den Fachbereichen der Mitarbeitenden auf die Corporate Influencer:innen als Interviewpartner:innen zurückzugreifen und sie so auch aktiv in die Unternehmenskommunikation einzubinden.

Ein ständiger Kontakt zu den Kommunikationsverantwortlichen ist generell sinnvoll, um den Erfolg der Aktivitäten zu messen und aufkommende Fragen zu klären. Denn eins sollte nie vergessen werden: Corporate Influencer:innen sind meist keine ausgebildeten Kommunikationsprofis. Und genau das macht ihren Charme aus.

verfasst von:
Rebekka Vitz
Senior-Beraterin
+49 (0) 211 515805 – 28
r.vitz@vomhoff.de