25.1.2023
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2023 ist da: Worauf müssen sich Kommunikator:innen vorbereiten?

  • Hybride Arbeitsmodelle sind häufig Standard, Präsenz wird trotzdem relevanter
  • Innovative Kommunikationsabteilungen setzen auf CommTech
  • Nachhaltigkeitskommunikation wird beherrschendes Thema der nächsten Jahre
von
Jennifer Starke (in Elternzeit)
Lesedauer: 3 Minuten
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Das Jahr ist erst drei Wochen alt und doch sind viele Kommunikator:innen wieder voll im Arbeitsalltag angekommen. Zeit, sich Gedanken über anstehende Entwicklungen 2023 zu machen, bleibt nicht. So ein Jahreswechsel bedeutet zwar nicht, dass sich alles ändern muss, was 2022 gut funktioniert hat. Ein paar aktuelle Themen sollten Kommunikationsabteilungen aber im Blick behalten.

Hybride Arbeitsmodelle verbessern, mehr Präsenz wagen

Hybride Arbeitsmodelle mit Präsenzarbeit im Unternehmen und Homeoffice werden für viele Mitarbeitende der neue Standard. Vielfach sind sie inzwischen auch ein starkes Argument für die Gewinnung von Mitarbeitenden. LinkedIn hat dazu beispielsweise neue Funktionen für Unternehmensseiten freigeschaltet. Hier können nun Arbeitsplatzregelungen (vor Ort, hybrid, remote) und Zusatzleistungen (z. B. flexible Arbeitszeiten, tierfreundliches Büro) angegeben werden. Aber es gibt Optimierungsbedarf. Denn die Zeiten von behelfsmäßigen Lösungen zur Zusammenarbeit während der Lockdowns sind lange vorbei. Wie arbeiten wir effektiver digital zusammen? Wie holen wir neue Leute an Bord und ermutigen stille Leute mitzudiskutieren? Wie gestalten wir hybride Workshops? Vieles ist komplexer. Hier heißt es für Kommunikator:innen alle Mitarbeitenden zu informieren und, viel wichtiger, zu beteiligen – egal, an welchem Ort sie arbeiten. Eine Aufgabe, die oft mehr Kreativität und Mut erfordert als früher.

Gleichzeitig sollten wir aber langsam wieder mehr an einem Tisch zusammenkommen und Ideen schmieden – natürlich gründlich vorbereitet. Wie fühlen sich alle Teilnehmenden sicher? Schüttelt man sich eigentlich noch die Hände? Kommuniziert das Unternehmen Impfregelungen? Hier gibt es viel Arbeit, aber auch viel Potenzial, vor allem für die Interne Kommunikation , Fragen und Sorgen aus dem Weg zu schaffen.

Bei digitalen Technologien am Ball bleiben

Die rasanten Entwicklungen im Bereich KI wie etwa ChatGPT zeigen uns einmal mehr, wie schnell Maschinen inzwischen Aufgaben erledigen können, für die wir mehrere Stunden brauchen. Ob in der gleichen Sorgfalt und Qualität sei einmal dahingestellt. Hier müssen noch einige Fragen, zum Beispiel zur Funktionsweise des Algorithmus, geklärt werden. Aber bleiben wir beim Stichwort CommTech – der Begriff steht für digitale Technologien, mit denen sich Kernaktivitäten der Kommunikation managen und umsetzen lassen sowie Tools für die interne Zusammenarbeit in Kommunikationsabteilungen (vgl. Studie). Ob für Medienanalysen, Videokonferenzen, Dokumentenverwaltung, Redaktionsplanung oder Reporting: Sinnvolle Technologien gibt es bereits viele.

Interessanterweise beschäftigen sich dennoch nur wenige damit. Eine europäische Studie fand heraus, dass gerade einmal 35,5 Prozent der Kommunikationsexpert:innen das Thema CommTech intensiv verfolgen. Nur etwa ein Viertel aller befragten Kommunikationsabteilungen und Agenturen haben (fast) alle Kernaktivitäten digitalisiert und nutzen fortschrittlich CommTech. Gründe sind oft fehlende Unterstützung von IT-Abteilungen und Budgetverantwortlichen, aber auch unflexible Unternehmensstrukturen und -kulturen. Damit die Kommunikation nicht den Anschluss verliert, gilt es jetzt dringend digitale Technologien auszuprobieren, einzuführen und vielleicht auch wieder zu verwerfen.

Nachhaltigkeitskommunikation optimieren

Spätestens mit der neuen europäischen Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung können wir das Thema Nachhaltigkeit in Unternehmen nicht mehr wegdiskutieren. Auch hier ergeben sich neue Aufgaben für die Kommunikation. Ab wann muss mein Unternehmen Bericht erstatten? Welche Inhalte müssen/wollen/können wir glaubwürdig transportieren? Welche Kanäle (intern wie extern) wollen wir nutzen? Und wo fängt Greenwashing an? Auch wenn der erste Bericht vielleicht erst in einigen Jahren fällig ist: Das Thema Nachhaltigkeitskommunikation sollte schon jetzt strategisch vorbereitet werden. Dabei spielen diverse Dimensionen eine Rolle. Teilnehmende einer aktuellen Studie zur Zukunft der Kommunikation erwarten, dass künftig neben Umwelt- und Klimaaspekten vermehrt auch gesellschaftliche und personalbezogene Aspekte und gute Unternehmensführung in den Fokus der Kommunikation rücken werden.

verfasst von:
Jennifer Starke (in Elternzeit)
Senior-Beraterin