Vorhandene Krisenstrukturen, eine funktionierende Rufbereitschaft, aber keine eigene Kommunikation. Und dem Unternehmen fehlte noch mehr: Es gab weder schriftlich festgelegte Handlungsanweisungen noch vorbereitete Pressemeldungen oder die für Störfallbetriebe verpflichtende Information der Öffentlichkeit nach §8a und §11 der Störfall-Verordnung nach BImSchV. Unsere Aufgaben waren daher vielfältig: von der Konzeption eines Krisenkommunikationsmanagements auf Basis der vorhandenen Strukturen über die Erstellung einer Störfall-Broschüre bis hin zur Planung und Durchführung von Krisenstabsübungen und Krisenkommunikationstrainings.
Grundlage unserer Arbeit war die dezidierte Analyse des Ist-Zustandes sowohl des Krisenmanagements als auch der Funktionsweise des Krisenstabs im Unternehmen. Basis für diese Prüfung war u. a. auch eine angekündigte Schulung des für die Rufbereitschaft zuständigen Personals auf Basis eines realistischen Krisenszenarios. Das Resultat war ein 150-seitiger Bericht, der potenzielle Schwachstellen und zudem Handlungsempfehlungen zur Optimierung interner Strukturen und kommunikativer Maßnahmen aufzeigte. Zu den empfohlenen Maßnahmen gehörten bspw. die Erstellung eines Krisenmanagement- und Krisenkommunikationshandbuchs, die Erstellung von Muster-Pressestatements und -Pressemitteilungen, die Optimierung der Krisenstabsräumlichkeiten inkl. des Ausbaus der für die Kommunikation relevanten Infrastruktur sowie die Einführung regelmäßiger Stabs- und Krisenübungen.
Von allem etwas mehr: mehr Trainings, systematischere und strategischere Rahmenbedingungen, mehr Informationen für hauseigene Stakeholder – auch auf Basis der mit den zuständigen Behörden abgestimmten Information der Öffentlichkeit nach §8a und §11 der Störfall-Verordnung. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: In einer Vergleichsübung nach zwei Jahren reagierte das von uns geschulte Krisenteam im Schnitt um 30 Prozent schneller, aussagekräftiger, konsistenter und kanalübergreifender als zu Beginn der Zusammenarbeit.